Blog | Herausforderungen in Zukunftspotenziale umwandeln: Der 1. SNOW.KIDS.SUMMIT

Herausforderungen in Zukunftspotenziale umwandeln: Der 1. SNOW.KIDS.SUMMIT

Herausforderungen in Zukunftspotenziale umwandeln: Der 1. SNOW.KIDS.SUMMIT
Vitalpin 10. April 2025

In Neukirchen am Großvenediger in der Wildkogel-Arena fand der 1. SNOW.KIDS.SUMMIT statt, eine wegweisende Veranstaltung, bei der Experten der Branche zusammenkamen, um sich intensiv mit der Zukunft des Nachwuchses im Wintersport zu befassen. Auch VITALPIN war vertreten, und Geschäftsführer Manuel Lutz teilte in seiner Keynote wertvolle Einblicke über Initiativen aus dem VITALPIN-Netzwerk und der Notwendigkeit der überregionalen Zusammenarbeit. 

 

Rund ein Drittel der Österreicher fährt Ski. Bei den 14- bis 35-jährigen sind es sogar rund 50 Prozent. Und 25 Prozent der 14- bis 29-Jährigen fühlen sich vom Wintertourismus angesprochen, jeder Zweite davon favorisiert Skifahren als Wintersport. Diese Statistiken untermauern eindrucksvoll, dass Österreich auch heute noch eine Skination ist. Auf seinen Lorbeeren darf man sich jedoch nicht ausruhen. Deshalb standen beim 1. SNOW.KIDS.SUMMIT einen ganzen Tag lang Fragen im Mittelpunkt, wie der Skisport auch künftigen Generationen – sowohl den Einheimischen als auch Gästen aus ganz Europa – nähergebracht werden kann.  

Für VITALPIN ist klar: „Es braucht eine starke Stimme für den Alpenraum. Denn nur gemeinsam bringen wir die nächsten Generationen in den Schnee.“ Geschäftsführer Manuel Lutz griff in seiner Präsentation länderübergreifende Herausforderungen sowie Lösungsansatze und Maßnahmen auf. 

Hat der Skisport ein Imageproblem? Bei vielen Veranstaltungen wurde in den vergangenen Monaten darüber diskutiert. Negative Berichterstattung und verbreitete Fehlinformationen befeuern diese These. VITALPIN hat jedoch viele Daten und Fakten, u.a. zu Skipasspreisen und Nachhaltigkeitsvergleichen, gesammelt. „Damit konnte VITALPIN medial punkten. Auch für Diskussionen mit Kritikern müssen diese Fakten von allen Stakeholdern herangezogen werden“, so Lutz. 

VITALPIN-Geschäftsführer Manuel Lutz

VITALPIN-Geschäftsführer Manuel Lutz

„Es braucht eine starke Stimme für den Alpenraum. Denn nur gemeinsam bringen wir die nächsten Generationen in den Schnee."

Um die nächste Generation für den Skisport zu begeistern müssen Emotionen transportiert und auch neue Wege eingeschlagen werden. Beim Summit wurden zahlreichen tolle Ideen und Maßnahmen präsentiert – die gemeinsam umgesetzt werden müssen:   

Wolfgang Weißmüller, Geschäftsführer Bayerischer Skiverband e.V.
Wolfgang Weißmüller, Geschäftsführer Bayerischer Skiverband e.V.

Vielseitige Impulse und wegweisende Initiativen

Das Programm war gespickt mit inspirierenden Vorträgen. Neben SKI Austria (ÖSV) waren auch der Deutsche Skiverband (DSV) und der Bayerische Skiverband präsent, um über ihre Initiativen zur Förderung des Nachwuchses zu berichten.

Thomas Woldrich von SKI Austria betonte die Notwendigkeit, Kinder unabhängig von ihrem Elternhaus für den Wintersport zu begeistern – insbesondere jene aus Ballungsräumen, die sonst wenig Kontakt zur Bergwelt haben. Dabei geht es nicht nur um den Skisport selbst, sondern um die Bewegung an der frischen Luft und das Erleben von Schnee. Ziel ist es, dass möglichst viele Kinder den Skisport ausüben und genießen können – mit Fokus auf Leistbarkeit, Nachhaltigkeit und Emotionen.

Finanzielle Unterstützung für Wintersportwochen

Auch Marco Cerny, Projektleiter der Servicestelle Schulsportwochen, stellte wichtige Ansätze vor. Er berichtete über unbürokratische finanzielle Hilfen, die es ermöglichen, Schülern den Zugang zu Wintersportwochen zu erleichtern. So können beispielsweise pro Kind 100 Euro Unterstützung für Liftkosten beantragt werden – eine Maßnahme, die es Familien erleichtert, ihren Kindern den Zugang zum Skisport zu ermöglichen. 

VITALPIN hatte bereits in der Vergangenheit über erfolgreiche Initiativen wie die Tiroler Schulskiaktion "Skifahr'n" berichtet, die in Tirol sogar für einen neuen Rekord im Jahr 2025 sorgte.

Angebote für die Kleinsten: Kids on Snow

Mike Partel setzt mit dem Programm „Kids on Snow“ auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Hotels und Bergbahnen, um Familien unvergessliche Skierlebnisse zu ermöglichen. Durch attraktive Urlaubspakete werden Eltern und Kinder gleichermaßen begeistert: Kinder übernachten kostenlos, Skipass sowie Skiverleih sind inkludiert und auch den Halbtages-Skikurs gibt es zum Nulltarif. 

Bereits in 25 Skigebieten wird dieses Konzept erfolgreich umgesetzt – und die stetig steigende Zahl der teilnehmenden Kinder spricht für den großen Erfolg. „Kids on Snow“ schafft so nicht nur unvergessliche Wintermomente, sondern macht den Skisport für Familien noch zugänglicher und attraktiver. 

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Innovationen Skisport: Es geht auch ohne Schnee!

Martin Dolezal, CEO der Snowsports GmbH und Präsident des WSSV, brachte eine völlig neue Perspektive ein: Die Begeisterung für das Skifahren kann auch ohne Schnee geweckt werden. Sein Konzept setzt auf alternative Trainingsmöglichkeiten wie Rollskipisten oder Kunststoffpisten, die in Ländern wie Schweden und den Niederlanden bereits erfolgreich genutzt werden. In den Niederlanden haben laut Dolezal zwei Drittel der Skifahrer auf solchen Pisten das Skifahren gelernt – ein Beispiel, das zeigt, wie der Wintersport ganzjährig und ortsunabhängig erlebbar gemacht werden kann und neue Zielgruppen angesprochen werden können. 

Ein besonders innovativer Ansatz ist die Gamification. Virtuelle Abfahrten und interaktive Ski-Challenges machen den Wintersport für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen spannend. Die Verbindung von digitalem Entertainment und realer Bewegung schafft neue Möglichkeiten, um den Skisport zukunftsfähig zu gestalten. Dies kann im Skigebiet aber auch auf den Rollpisten umgesetzt werden.  

Auch Ursula Weixlbaumer-Norz, Expertin für Kinder- und Jugendforschung, hebt den Erfolg gamifizierter Konzepte in Skigebieten hervor. Sie betont, wie wichtig es ist, die nächste Generation gezielt anzusprechen – denn Kinder haben oft ein entscheidendes Wort bei der Urlaubsplanung mitzureden. Um sie bestmöglich zu begeistern, braucht es maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Altersgruppen, insbesondere für Kinder von 2 bis 7 Jahren sowie von 7 bis 12/14 Jahren. 

Weitere inspirierende Impulse, wie die Keynote von Eva Stark, Ausbildungsleiterin für Kinderskiunterricht im Österreichischen Schneesportlehrerverband, regten zum Nachdenken an. In der abschließenden Diskussion unter der Leitung von Veranstalter Wolfgang Eder wurde eine zentrale Erkenntnis formuliert: 

Die entscheidende Frage wird nicht sein, ob die nächsten Generationen noch Skifahren können, sondern ob sie es wollen. 

Die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für den Skisport bleibt eine essenzielle Aufgabe für DSV, BSV und Ski Austria. Dabei zeigt sich immer wieder: Unabhängig von soziodemografischen Merkmalen kann Wintersport viele Kinder faszinieren – wenn er für sie zugänglich gemacht wird. Kostenlose oder stark vergünstigte Angebote sind der Schlüssel, um möglichst vielen den Zugang zum Schnee zu ermöglichen. 

Die heutige Jugend lebt und erlebt anders als noch vor 20 Jahren. Um sie für den Skisport zu gewinnen, braucht es altersgerechte, maßgeschneiderte Konzepte. Eine klare Segmentierung nach Altersgruppen ist dabei essenziell. Durch gezielte Angebote können großartige Chancen genutzt werden, um die kommende Generation nachhaltig für den Schneesport zu begeistern. 

Am Ende steht eine klare Botschaft: Die Zukunft des Schneesports im Alpenraum liegt in unseren Nachbarländern. 

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Vitalpin